Silja Jönsson: Die Entrée Stiftung und ich

Silja Jönsson

Um zu erzählen, wie ich zur Musik und damit zur Entreé-Stiftung kam, ist eine lange Geschichte, die mit einem kleinen singenden Mädchen beginnt und heute mit mir noch lange nicht ihr Ende erreicht hat. Doch muss ich erstmal wo anders anfangen und zwar dort, wo es sich gehört… ganz am Anfang.

Alles begann damit, dass eines Tages ein gewaltiges Instrument in dem Wohnzimmer meiner Eltern stand, meine Mutter hatte es vor dem Sperrmüll gerettet und es als Möbelstück behalten. Es war ein uraltes und verstimmtes Klavier.

Zunächst konnte ich mich dafür wenig begeistern, es war viel zu klotzig und sperrig für mich. Ich spielte zu der Zeit noch Geige und war sehr zufrieden damit. Irgendwann fing es mich aber an zu langweilen, immer nur die Stücke von Bach, Mozart und Beethoven nachzuspielen, denn ich wollte selbst etwas erschaffen und kreativ sein. Schnell wurde mir klar, dass sich die Geige, als Instrument dafür nicht so gut eignen würde und so kam es, dass ich das alte Klavier plötzlich in einem ganz anderen Licht wahrnahm.

Meine Eltern entsetzt darüber, dass ich nun nicht nur Geige spielen, sondern auch Klavier lernen wollte, konnten mir den Unterricht für beide Instrumente nicht bezahlen. So kam es, dass ich es mir selbst beibringen musste. Erst versuchte ich mir einfache Popsong aus dem Radio rauszuhören und sie dann auf dem Klavier nachzuspielen, später begann ich mir eigene Harmonien zu überlegen und ich schrieb schließlich meinen ersten eigenen Song.

Einige Jahre später hatte ich ein gewaltiges Repertoire an eigenen Songs und wünschte es mir, nach meinem Abi ein Musikstudium zu absolvieren. Ich fand heraus, dass es in Hamburg die Möglichkeit gab, Jazz und Popularmusik an der ‚Hamburg School of Music’ zu studieren, doch mit einem einen Haken… die Studiengebühren waren hoch und ich hatte kein Geld, um sie zu bezahlen. Dennoch schickte ich meine Demos dorthin und hoffte auf ein Wunder.

Eines Morgens dann erhielt ich einen Anruf des Schulleiters.  Er sagte, dass er sich darüber freuen würde, wenn ich an seine Schule käme und lud mich zur Aufnahmeprüfung ein. Ich schilderte ihm mein Problem, dem er mit Verständnis begegnete und mir daraufhin eine einer kürzlich gegründeten Stiftung empfahl, die Musiker wie mich unterstützte.

Innerhalb kürzester Zeit machte ich eine Bewerbungsmappe fertig und schickte sie ab.

Ich lernte meinen Stiftungspapa Jean-Jacque Kravetz während eines netten und gemütlichen Gesprächs bei ihm zuhause kennen, zeigte ihm an seinem Flügel meine Songs und so er half mir, meinen Weg zu gehen.

Die Stiftung Entreé finanzierte über zwei Jahre mein Studium an der ‚Hamburg School of Music’, doch blieb es nicht bei einer einfachen finanziellen Unterstützung. Bis heute steht mir die Stiftung zur Seite, ermöglicht mir Auftritte zum Beispiel im Stadtpark, Indo Chine und Hardrock Café und steht mir mit Rat und Tat im rauhen Klima des Musikbusiness zur Seite. Bald wird mein erstes Solo Album veröffentlicht und auch hierbei kann ich auf Unterstützung zählen.

Ich danke Dir Jean-Jacques und der Stiftung Entrée, dass ihr an mich geglaubt habt und freue mich auf die kommenden Zeiten!

Silja Jönsson